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Führung zu den Stolpersteinen in Aschaffenburg

Mit "Hier wohnte . . ." beginnt der Text auf den kleinen Messingtafeln der Stolpersteine, die an ehemalige jüdische Mitbürger erinnern sollen.

In einem Rundgang durch die Aschaffenburger Innenstadt konnte die Klasse 9e (jetzt 10e) die Schicksalswege hinter den eingravierten Namen nachvollziehen.

Während der Führung besuchte die Klasse 9e auch den Wolfsthalplatz, an dem seinerzeit eine große Synagoge stand, die 1938 in der Reichspogromnacht zerstört wurde. Der Platz trägt heute den Namen des angesehenen Bankiers Otto Wolfsthal, der sich finanziell in sozialen Projekten engagiert hatte. Wie viele andere Juden erhielten auch er und seine Frau im September 1942 den Bescheid zur Deportation in das Konzentrationslager Theresienstadt. Daraufhin begingen das Ehepaar Selbstmord.

Auch das Schloss Johannisburg wurde von den Nationalsozialisten missbraucht – hier hatte die Gestapo ihr Büro.

Der Rundgang führte den Neuntklässlern vor Augen, dass auch in ihrer Heimatstadt Verbrechen von Nationalsozialisten verübt wurden, was viele Schülerinnen und Schüler betroffen machte.

Die Schülerinnen und Schülern erkannten, wie wichtig es ist, für Werte wie Toleranz und Menschlichkeit einzutreten, damit solche menschenverachtenden Zeiten nicht wiederkehren.


Text und Bilder: Stefanie Bokr-Voß